Der Ex-DDR-Bürgerrechtler Alexander Bauersfeld, Jahrgang 1948, aus Hannover hält am 3. Oktober 2015, dem 25. Jahrestag der sogenannten deutschen Wiedervereinigung, einen Vortrag in der Aula der THS. Er folgt damit einer Einladung der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unter der Leitung von Thomas Schattner.
Bauersfeld erlernte zunächst den Beruf des Krankenpflegers in der DDR, dann studierte er Theologie ohne das Studium abzuschließen zu können. Als Student geriet er Mitte der 1970er Jahre aufgrund seiner kirchlichen Friedensarbeit in Konflikte mit dem DDR-Regime und wurde in einem nichtöffentlichen Prozess zu drei Jahren Haft verurteilt. Von seiner ebenfalls inhaftierten Ehefrau musste er sich während der Haft zwangsscheiden lassen. 1984 kaufte ihn die Bundesrepublik Deutschland frei.
Bauersfeld konnte nun in Freiheit leben, aber der Preis war hoch. Er musste ganz von vorn und neu beginnen – und das vor dem Hintergrund, dass seine Ehe ganz bewusst zerstört worden war. Dennoch gelang es Bauersfeld, sich eine neue Existenz aufzubauen. Später arbeitete er als Pharmareferent.
Nach den Ereignissen im Herbst 1989 machte Bauersfeld durch zahlreiche politische Auftritte auf sich aufmerksam, immer mit dem Ziel, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, wenn er politisches Unrecht entdeckte. Alexander Bauersfeld hat sich „als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger politischer DDR-Häftlinge ‚Kirche von unten‘ einen Namen gemacht“, so die FAZ 2007. Er setzt sich gegen jede „Ostalgie“ im Hinblick auf die untergegangene DDR ein.
Und das wird er wohl auch bei seinem Vortrag in der Aula der THS am 3. Oktober, um 15.00 Uhr, tun: „Mein Anliegen ist es, die Schüler zu informieren und ihnen zu zeigen, wie wichtig und richtig Zivilcourage ist, denn auch unsere freiheitliche Grundordnung ist immer bedroht und deshalb heißt es, politisch wach zu sein“. Er wird von „Lebenswegen von vielen mutigen Menschen“ berichten, die großen Einsatz für Freiheit und Demokratie gezeigt haben.
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.