Vom 8. Mai bis 30. Juni 2017 zeigt der Kunstkurs der Jahrgangsstufe 12 unter Leitung von Thomas Schattner seine Ausstellung „Luther als Antisemit“.
Mit der Reformation wurde das Verhältnis der Menschen zu Gott neu definiert. Als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen zum Ablass veröffentlichte, war dies der Beginn einer grundlegenden Veränderung von Kirche und Gesellschaft. Doch Luther war nicht nur bahnbrechender Veränderer, sondern auch Kind seiner Zeit und steht damit auch für eine dunkle Seite der Geschichte.
In seiner ersten Schrift „Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei“ aus dem Jahr 1523 äußert Luther noch die Hoffnung, dass sich viele Juden für die reformatorischen Gedanken begeistern könnten und konvertierten. Rund zwanzig Jahre später sieht er das anders. In seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ (1543) heißt es unter anderem: „Kein blutdurstigeres und rachgierigeres Volk hat die Sonne je beschienen“.
Thomas Schattners Kunstgrundkurs der Qualifikationsphase hat sich nun inhaltlich und künstlerisch mit der Thematik auseinandergesetzt. Auf diese Weise entstanden Plakate zum Thema, die in einer kleinen Ausstellung im Altbau unserer Schule in Kooperation mit der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ präsentiert werden. Dabei war die technische Umsetzung den Schülerinnen und Schülern frei gestellt. So entstanden malerische und zeichnerische Werke, aber auch Plakate, die am Computer gestaltet wurden. Des Weiteren visualisieren zahlreiche Exemplare einer Luther-Gesamtausgabe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die zum Bestand der alten Seminarbibliothek gehört, Luthers Antisemitismus.
Die Ausstellung ist öffentlich und zu den normalen Öffnungszeiten der Schule zugänglich. Andere Schulen sind besonders herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen.
Die Illustration auf dieser Seite stammt von Jacqueline Koshorst.