Mit einer Plakataktion auf Initiative von Thomas Schattner und der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ reagieren wir zusammen mit anderen Schulen des Landkreises auf rechtsextreme Wahlplakate.
Seit Wochen hängen vor allem im Süden des Schwalm-Eder-Kreises Europawahlplakate mit dem Slogan „Israel ist unser Unglück. Schluss damit!“. Sie stammen von der rechtsextremen Partei „Die Rechte“, die als Spitzenkandidatin für die Europawahl die 90-jährige Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck nominiert hat. Mit dem Slogan wird auf das Zitat „Die Juden sind unser Unglück!“ der antisemitischen Hetzzeitschrift Der Stürmer aus der nationalsozialistischen Zeit angespielt.
Dagegen wehrte sich Neukirchens Bürgermeister Clemens Olbrich und ließ die Plakate in seiner Stadt abhängen. Die Partei „Die Rechte“ drohte, vor Gericht zu gehen. Olbrich folgte dem juristischen Rat, die Plakate wieder aufhängen zu lassen. Der Initiative des Sara-Nussbaum-Zentrums in Kassel folgend, kam die Idee in unserer Schule auf, ein Gegenplakat zu gestalten. Der Entwurf stammt von Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10.
Rasch waren andere Schulen mit an Bord: Die Erich-Kästner-Schule (EKS) in Homberg, mit der wir gerade im Bereich „Schule ohne Rassismus“ intensiv kooperieren, die Carl-Banzer-Schule, Schwalmstadt-Ziegenhain, die Melanchthon-Schule, Steinatal, und die Steinwaldschule, Neukirchen. Mit dabei ist auch der Schwalm-Eder-Kreis. Thomas Werner, der Leiter des kreiseigenen Projekts „Gewalt geht nicht!“, hat den Druck des Plakats beauftragt, dessen Kosten der Landkreis übernimmt.
Geplant ist, in der letzten Woche des Europawahlkampfes die Homberger Geschäftswelt zu beteiligen, um ein eindeutiges Signal zu setzen. Schüler der BTHS und der EKS werden noch in dieser Woche in Homberg bei den Inhabern anfragen, ob sie das Plakat in ihrem Schaufenster präsentieren möchten. Gleichzeitig sollen Plakate in Frielendorf, Neukirchen, Schwalmstadt und Wiera großformatig hängen.
Projektleitung: Thomas Schattner (THS), Gunnar Krosky (EKS)