Im Oktober 2021 hatten die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase 3 die Möglichkeit, im Rahmen der interaktiven Simulation POL&IS das politische, ökonomische und ökologische Zusammenspiel in der internationalen Politik zu gestalten.
Hannah Hübner und Beata Suslik berichten:
Drei Tage lang betrieben Jugendliche in einer Simulation der Bundeswehr Weltpolitik und verhandelten wie die Großen.
Die Initiative ergriffen die Lehrkräfte der Politik- und Wirtschaftskurse der Q3. Zusammen hatten sie beschlossen, mit den PoWi-Kursen an der Simulation POL&IS, ein Projekt der Bundeswehr, teilzunehmen. Wir Schüler/-innen reagierten zunächst skeptisch, und die Motivation hielt sich in Grenzen, denn niemand konnte sich Genaueres unter „POL&IS“ vorstellen.
In schicken Anzügen, Blusen und Röcken – denn Politik betreibt man nicht im Jogginganzug – kamen wir also nichts ahnend an der Jugendherberge in Schwarzenborn an. Nach einer kurzen Willkommensrede und der direkt darauffolgenden Einführungsphase schlüpften wir auch schon in unsere Rollen.
POL&IS ist eine Simulation der Bundeswehr und steht für „Politik und internationale Sicherheit“. Bei der Simulation geht es um die interaktive Auseinandersetzung mit internationalen Beziehungen zu Themen aus Politik, Wirtschaft, Umwelt und Sicherheit.
Als Regierungschefs sorgten wir uns nun also um das Wohlergehen unserer Regionen, schlossen Verträge als Wirtschaftsminister/-innen, führten hitzige Diskussionen als Sicherheitsbeauftragte und protestierten als Vertreter/-innen der NGOs für den Umweltschutz. Auch die Weltpresse war mit von Partie und brachte so manchen engagierten Politiker mit ihren kritischen Berichten zum Verzweifeln.
Die anfängliche Skepsis war schnell verflogen und einem unglaublichem Enthusiasmus und Engagement gewichen. Jeder ging ganz und gar in seiner Rolle auf. Es mussten Verhandlungen zwischen den verschiedenen Regionen der Welt geführt, Umweltprogramme entwickelt und Wirtschaftsverträge geschlossen werden. Gemeinsam galt es, politische Probleme und Bedrohungen zu bewältigen, was sich nicht nur einmal als Herausforderung erwies und uns verdeutlichte, wie Politik funktioniert, was dahinter steckt und wie komplex die Zusammenhänge sind.
Trotz rauchender Köpfe war es der Begeisterung und der Verinnerlichung der Rollen geschuldet, dass selbst während der Pausen und Essenszeiten zwischen dampfenden Tellern noch wild diskutiert wurde, um letztendlich den besten Deal für seine Region zu verhandeln.
Abgesehen von dem neu erlangten Verständnis von Zusammenhängen internationaler Politik war es außerdem eine hervorragende Möglichkeit, Fähigkeiten in Teamwork, Rhetorik, Kommunikations- und Präsentationtechniken auszubauen.
Koordination: Johannes Heese, Alexej Herbold