„1968“ – Chiffre für eine ganze Generation und für eine Welt in Aufruhr – feiert ihr fünfzigstes Jubiläum. Pünktlich zu diesem Anlass legt Thomas Schattner, Leiter unseres Schulmuseums, sein neues Buch vor und arbeitet den Beitrag unserer Schülerschaft zu den Ereignissen heraus.
Gemeinhin denkt man bei „1968“ an Rudi Dutschke, an den tragischen Tod Benno Ohnesorgs, vielleicht an den SDS oder an Daniel Cohn-Bendit in Paris. Manche haben auch noch in Erinnerung, dass die Bewegung international war und von den Vereinigten Staaten über Brasilien und die Tschechoslowakei bis nach Japan reichte. Aber die Proteste waren auch in Homberg präsent und zwar so ausgeprägt, dass der Spiegel (29.4.1968) darüber berichtete:
Dort war das „Schulecho“ am Theodor-Heuss-Gymnasium gemaßregelt worden, weil es nach Ansicht des Direktors Dr. Clément bei Sex-Themen zu weit gegangen war. 30 aufklärungswillige und aufsässige Schüler gründeten daraufhin eine „Gegenschule“. Zweimal wöchentlich treffen sie sich in einem Gasthof, um – so das Gründungs-Manifest – „die schönsten und wichtigsten Sachen“ zu diskutieren.
Das Schulecho, die damalige Schülerzeitung der THS, steht im Zentrum von Schattners Buch Die Schülerzeitungen des Homberger BTHS-Gymnasiums 1965 bis 1969: Zur Geschichte einer rebellischen und politischen Zeit am BTHS-Gymnasium in Homberg/Efze (ISBN 978-1717060143). In dem Band sind die Schülerzeitungen der damaligen Zeit nachgedruckt und kommentiert – ein einzigarbetiger Beitrag zur Schulgeschichte und zur Wirkung von „1968“, auch und gerade in unserer Region.