Am 31. August 2018 hatte die 9b einen ganz besonderen Gast im Geschichtsunterricht ihres Lehrers Thomas Schattner: Der ehemalige THS-Schüler Ulrich Moehwald, Jahrgang 1951, stand den Schülerinnen und Schülern als Zeitzeuge Rede und Antwort zu seiner Schulzeit und zu seiner Jugend in Borken-Trockenerfurth.
Professor Ulrich Moehwald bestand als erstes Arbeiterkind aus dem Ort im Jahr 1969 das Abitur, studierte in Marburg, war Dozent für Japanologie in Berlin und lebt nun seit 30 Jahren in Japan, wo er eine Professur für Soziologie innehat.
Mit seinen Antworten und Ausführungen entführte er die Schülerinnen und Schüler in eine fremde Welt; seine Jugend erlebte er als von Unterordnung und Gehorsam – auch im Privatleben – geprägt. Dennoch engagierte er sich als Redakteur der Schülerzeitschrift „Schulecho“ und berichtete, dass Ende der 1960er Jahre, als die Schüler- und Studentenbewegung an der THS ihren Höhepunkt erreichte, Beiträge unter falschem Namen erschienen. Man wollte die Autorinnen und Autoren schützen.
Zentral für seinen Werdegang war die Werksbibliothek der PREAG (Preußen-Elektra), die seinerzeit das Kohlekraftwerk in Borken betrieb. Den Zugang ermöglichte sein Vater, der als Bergmann arbeitete. In dieser Bibliothek entdeckte er sein Interesse an Ostasien.