Geschichte vor Ort erleben – Vom 30. Juni bis 1. Juli 2016 fuhren 100 THS-Schülerinnen und -schüler der Qualifikationsphase, darunter fünf amerikanische Austauschschüler, nach Frankreich. Anlass war der 100. Jahrestag der Schlacht von Verdun. Die Idee zu dieser einmaligen Exkursion hatten die Geschichtslehrerinnen Christina Wagner und Ann-Kathrin Grethe; begleitet wurden sie von ihren Kollegen Sarah Schultheiß und Thomas Schattner.
Zunächst wurde das Fort Douaumont mit Schächten, Bunker, Geschützturm und militärischen Außenanlagen besichtigt. Danach erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck vom sog. Beinhaus. Hier ruhen die Leichen von 130.000 französischen und deutschen Kämpfern aus dem Ersten Weltkrieg. Das private Bauwerk wurde gegründet, um den auf dem Schlachtfeld gefallenen nicht identifizierten Soldaten eine Grabstätte zu geben. Mit seinen 46 Metern symbolisiert das Gebäude den Griff eines Schwertes, das bis zur Parierstange im Boden steckt, im Zeichen des ewigen Friedens.
Am nächsten Tag besichtigte die Schülergruppe das imposante Siegesdenkmal in Verdun, das am 25. Juni 1929 von Staatspräsident Doumergue im Beisein von Ministerpräsident Poincaré und Marschall Pétain eingeweiht wurde. Anschließend wurde das völlig zerstörte Dorf Fleury-devant-Douaumont erkundet, das im Verlauf der Kämpfe sechzehnmal den Besitzer wechselte. Die Schüler erfuhren, dass das Dorf nicht mehr aufgebaut wurde, weil der Boden rund um die Gemeinde mit Sprengstoff, Munitionsresten, Giftgas, Leichen und Kadavern so verseucht war, dass viele Bauern den Boden nicht mehr bestellen konnten. Die letzte Station war der deutsche Soldatenfriedhof in Hautecout, der 1929 eingeweiht wurde. Hier ruhen 7885 Gefallene; 106 Soldaten blieben namenlos. An ausgewählten Gedenkorten legten die Schülerinnen und Schüler im Laufe der zwei Tage Blumen ab und gedachten der Toten.
Finanziell unterstützt wurde die Exkursion vom Ehemaligenverein der THS unter Vorsitz von Dr. Ullrich Laabs.