„Sag mir mal deinen besten Anmach-Spruch!“ – So begann die fächerübergreifende Auseinandersetzung mit einem mittlerweile fast 250 Jahre alten Werk der deutschen Literatur in einem fächerübergreifenden Projekt der Einführungsphase.
Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther gilt als eines der wichtigsten Werke der Epoche des Sturm und Drang. Doch auch wenn dieses Buch zum Zeitpunkt seines Erscheinens eine enorme gesellschaftliche Diskussion auslöste, erscheint es vielen Jugendlichen heute als weit entfernt von ihrer eigenen Lebenswelt.
Wie aktuell die darin behandelten Themen jedoch auch heute noch sind, zeigte sich im Februar 2018 in der fächerübergreifenden Auseinandersetzung der Deutschkurse von Katrin Czajkowski, Mareike Fuhrmeister und Andreas Krämer sowie der Kurse in Darstellendem Spiel (DSP) von Luise Kohl-Hajek und Christina Ostheim.
Die Schülerinnen und Schüler nahmen dabei in ihrem DSP-Unterricht an Workshops mit Theaterpädagogen des Staatstheaters Kassel teil, bei denen es um die persönliche Annäherung an das Thema sowie die konkrete Theaterinszenierung ging. Anschließend besuchten sie gemeinsam die Vorstellung zu Werther im Theater im Fridericianum in Kassel. Und plötzlich war „Werther“ nicht mehr die fiktive Romanfigur, sondern ein Mensch, dessen Handeln bei den Schülerinnen und Schülern zu kontroversen Diskussionen führte – vom ersten „Anmach-Spruch“ bis hin zum tragischen Ende und darüber hinaus zu der Frage, wie sie selbst das Thema inszeniert hätten.