Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Eltern,

ein ungewöhnliches Schuljahr liegt hinter uns, dass uns große Anstrengungen abverlangt, aber auch Impulsen mit sich gebracht hat.

Der Sommer 2020 mit seiner geringen Infektionszahlen ließ uns hoffen. Die Schule begann in gewohnter Weise; die Schülerinnen und Schüler trafen sich in ihren Klassen und konnten ihre Freizeit mit Freunden verbringen. Normalität war wieder greifbar. Doch die Sicherheit erwies sich als trügerisch: Vor den Weihnachtsferien kam es erneut zu Schulschließungen. Das stellte die Schule und die meisten Familien vor große Herausforderungen. Bereits im September hatten wir ein Unterrichtskonzept für verschiedene Szenarien der Schulschließung erarbeitet und uns auf digitale Kernmedien verständigt: BigBlueButton für den Videounterricht, Moodle für Aufgabenstellung und -abgabe, schul.cloud für den schnellen Austausch.

Wir haben erfahren, dass auch ein durchdachtes Konzept Improvisation erfordert, wenn die Technik nicht immer mitspielt. So gab es immer wieder Störungen des Videokonferenzsystems, auf die die Schule keinen Einfluss hatte. Gleichwohl führte gerade dies zu Frustration. Wir merken an dieser Stelle, dass der Schule die Rechtsfähigkeit sowie eigene, frei verfügbare Finanzmittel fehlen, um schnell Sachentscheidungen treffen zu können. Dennoch bleiben wir zuversichtlich, dass durch die Investitionsmaßnahmen des Bundes, des Landes und unseres Schulträgers eine schnelle Weiterentwicklung der digitalen Ausstattung erfolgt.

Was den Lernerfolg angeht, so haben sich einige Schülerinnen und Schüler in der Corona-Zeit verbessert. Ihnen lag das stärker individualisierte Lernen; sie haben sich Ziele gesetzt und konnten gut einschätzen, ob sie diese erreicht haben. Andere haben ihren Leistungsstand gehalten oder sind leider zurückgefallen. Diesen Schülerinnen und Schülern wird unser Augenmerk im Unterricht und darüber hinaus im kommenden Schuljahr besonders gelten.

Lernerfolg ist jedoch nur eine Seite der schulischen Arbeit. Mindestens genauso wichtig ist es uns, den Schülerinnen und Schülern auch soziales Miteinander zu ermöglichen. Schule, das ist in erster Linie Beziehungsarbeit – zwischen Lehrkräften und ihren Schülerinnen und Schülern, aber auch zwischen den Lernenden untereinander. Umso trauriger war es, dass die Abschlussfahrten ausfallen mussten.

Wir wollen, soweit dies die Infektionslage zulässt, das Schulleben nach den Sommerferien so normal wie möglich gestalten. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen beide Seiten der Schule wieder ganzheitlich erleben, also fachliches Lernen mit dem Gefühl verbinden, eine Gemeinschaft zu sein.

Noch ein Wort zu den Einschulungen am Dienstag nach den Sommerferien: Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie und wo diese stattfinden werden. Wie immer, ist alles abhängig von der Coronavirus-Schutzverordnung, die kurz vor Ferienende neu gefasst werden soll. Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Homepage zum Ende der letzten Ferienwoche.

Für die Sommerferien wünschen wir uns, dass Sie in Ihren Familien wieder ungezwungene Freizeit erleben. Zu lange waren Familienleben und schulisches Lernen zu eng miteinander verknüpft. Wohnzimmer, Küche oder Kinderzimmer können und sollen kein Ersatz für den Klassenraum sein. Und auch unsere Lehrerinnen und Lehrer brauchen jetzt Zeit, um Kraft zu sammeln. Sie haben nicht abgewartet, bis der Staat ihnen die eigentlich notwendigen Materialien und Geräte zur Verfügung stellt, sondern rasch und verantwortungsbewusst selbst gehandelt. Sie haben aus dem Stand heraus neue Unterrichtsformen entwickelt; sie haben Räume mit Videokonferenztechnik ausgestattet, und sie haben es durch ihr persönliches Engagement möglich gemacht, dass auch unter schwierigen Bedingungen Unterricht stattfinden konnte, so gut es ging. Dafür gebührt Ihnen unser Dank.

Aber auch die Eltern haben, in einer schwierigen Zeit, die Schule unterstützt, wo immer dies möglich war. Auch hierfür vielen herzlichen Dank. Schließlich wollen wir auch unsere anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht vergessen, die für das Schulgelände und die Sauberkeit gesorgt und Schülerinnen und Schülerinnen in der Not betreut haben. Vieles hat unser Sekretariat aufgefangen, als Kummerkasten, als Dienstleister für die IT-Ausgabe, auch als Testzentrum. Ein bessere Unterstützung kann man sich nicht wünschen.

Ihnen allen wünsche ich gemeinsam mit Ihren Familien eine erholsame Zeit.

Mit den besten Grüßen
Ihr
Ralf Weskamp